Advent: 13. Dezember 2015

Begingen Weihnachten 2015
Die Beginen übermitteln von Ihrer jährlichen Weihnachtsfeier aus dem Haus Wo(h)ltat in Ihrhove, ganz herzliche Adventsgrüße, an alle Menschen – und doch geht ein spezieller Gruß an die Frauen der Welt.

Wer die Beginen nicht kennt, der findet im Haus Wo(h)ltat Ansprechpartner – auch in Form von immer wieder interessanten Veranstaltungen, die allen Bürgern offen stehen.

Zwei Sätze dazu:
Die Geschichte der Beginen ist lang und reicht bis ins Mittelalter.
Hier vor Ort organisieren sie sich einmal als Verein und einmal als Begineninitiative Weser-Ems. Ihr Grundanliegen ist, dass Frauen, in unterschiedlichen Lebensformen, eine Möglichkeit des selbstbestimmten Lebens führen können.

Sie senden Ihren Gruß mit einem wunderschönen Weihnachtslied, Titel: Was soll es bedeuten

Beginengruß aus dem Haus Wohltat 2015
Es klappt und klingt nicht immer perfekt, jedoch nehmen die Frauen das mit Humor. Lachen erwünscht und eine fröhliche Adventszeit ….

 

 


Morgen Kinder, wird’s was geben

Aus dem Logbuch vor Weihnachten
von: Susanne Kilian
Ernst Kaufmann Verlag; 1973

… aus dem Logbuch: 13. Dezember

In der Schule proben und proben wir für die Weihnachtsfeier. Peter und ich und der Thomas, wir sagen uns andauernd unseren Text vor. Der Thomas sagt bei „Lieber, guter Josef mein“ immer „Lieber, guter Karl-Heinz mein“.
Es ist zum Kaputtlachen, aber ich hab‘ wirklich Angst, ich verspreche mich, wenn wir’s spielen müssen.

Ach. Heute mittag!
Heute   m i-t-t-a-g!!
Wir haben, die Bille, die Mama und ich, na wir haben endlich die Ausstecher gebacken. Wir kriegten von Mutter extra ausgerollten Teig und dann durften wir ausstechen. Jeder für sich. Und was wir gerade wollten.
Nur keine Engel und Nikoläuse. Da ist der Hals so dünn und bäckt so schnell schwarz, und der Kopf fällt dann ab.
Wir durften die Plätzchen noch auf’s Blech setzen, und Mama hat Eigelb drüber gestrichen, damit sie auch schön goldgelb werden. Sind sie auch echt geworden. Jetzt steh’n sie auf dem Küchentisch und müssen in den Schüsseln auskühlen. Dann kommen sie bis Weihnachten in Dosen.
Papa hat unsere Plätzchen sogar versucht. Er isst nicht so gern Süßes. Aber er sagt, sie schmecken prima.

Und jetzt – aber das ist ganz, ganz geheim – deswegen schreib‘ ichs auch nur in mein Logbuch, und keiner darf davon wissen. Schon gar nicht Mama.

Ich hab‘ mir einen Klumpen Teig geklaut! Hier liegt er neben mir. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich ihn ansehe. Und die Nase läuft mir auch. Die muss ich erst mal putzen.
So, Mama hat dauernd noch Teig gesucht und sich gewundert, dass er so schnell alle war.
Ich hatte mir die Hände gewaschen und dabei den Klumpen Teig im Apothekerschränkchen im Badezimmer versteckt.
Eigentlich war sie dann ganz froh, dass sie nur noch ein Blech zu backen hatte. Es war nämlich schon 1/4 vor 9:00. Keiner hat’s gemerkt, als ich den Teig mit ins Bett genommen habe.
Und jetzt, jetzt mache ich das Licht aus und esse den ganzen Klumpen auf einen Schlag auf.


Na, wenn das man gut geht.