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Eilig voran

In Eile
kommen wir voran
ja!, – wohl getan.

Nur schemenhaft,
was wir grad sah’n,
das Leben muss stets
vorwärts geh’n -!

Doch!? – ,
hast du diesen Mensch
geseh’n?
Er schafft es nicht mehr
ganz so schnell,
die Kraft ist weg –
und weil er nicht mehr folgen kann,
– siehst du ihn dann
als Mensch noch an?

Beschwert er dich –
im Vorwärtseilen –
willst du ihn dann
noch länger weilen?

Das Ende hat Geduld.
Es eilt nicht hin
und eilt nicht her –
ist einfach da…

Veronika Dommer Mai 2019

KREUZUNG

Wenn das Leben voll wird,
ist Tiefe verkehrt –
oder
verzehrt die Zeit – für?
weitere „action“

Die Not steht bereit.
Es fällt, wer nicht mit kann,
es fällt, wer nicht sieht, –
dass:
Oberfläche –
im Trend ist und lange schon liegt.

Wer fällt kann aufsteh’n,
und was er dann macht,
ist Kreuzung im Leben –
nicht einfach vollbracht!

Dommer Februar 2019

Wie wollen wir leben?

Einst saß ich an einem umringten Platz, und sah eine sehr alte Frau gehen. Sie war gebeugt, abgemagert, hatte dünne Beinchen in großen Schuhen. Die alte zog eine kleine Einkaufstasche hinter sich her. Die Tasche schien noch leer zu sein.
Die alte Frau ging sehr langsam und mir schien, ihre Kraft würde später für eine gefüllte Einkaufstasche nicht reichen.
Ich war Gast an diesem Ort, kannte mich nicht aus. Jetzt stelle ich mir die Frage, ob ich diese Frau auch so hätte ziehen lassen, wenn ich an diesem Ort gewohnt hätte?
Wenn ich sie gekannt hätte – gewiß nicht, aber als unbekannte, wahrscheinlich doch.
Diese Begegnung liegt schon mehrere Jahre zurück. Aber die alte Frau, ist tief in meine Seele gelaufen
Und Trauer überkommt mich. Pflegenotstand, Umgang mit Menschen. Muss denn wirklich alles mit Geld aufgerechnet werden. Können wir Menschen nicht anders miteinander umgehen!

Ja, wir können! Wir können anders miteinander umgehen. Wohlwollend, helfend, freundlich, lachend, …
Aber die Frage ist, ob wir es wollen!

Wann beginnt
ABSCHIED
vom
LEBEN
mit all‘ seinem
STREBEN
und allem
SEIN
mit all‘ seiner
FREUDE
und
HOFFNUNG
darauf –
ein
MENSCH
unter
MENSCHEN
zu sein.

Wann bröckeln
die ersten KRÜMEL
und fragen nach deinem SINN.

ES darf, soll und wird menschlich sein!





Hoffnung – Freude

H o f f n u n g – F r e u d e
Verzeihen
der Weg macht frei
kommt nicht von selbst
anschauen
hinschauen
sehen
verdauen –

lässt zurück
Wut und Schmerz

die Decke reißt
macht breiter den Weg
weitet den Blick
öffnet das Herz –

da fällt ein Licht
auf Dunkelheit
Vergessenes
durch Wut verdecktes
Gutes
Schönes

und wiegt auf –

nicht allen Schmerz –
nicht für immer –
aber lässt verzeihen –
nicht vergessen.

Verzeihen ist mehr –
als das Alte
bewältigen…

Es öffnet Türen,
gibt Raum zum Leben.


Weihnachten 2018
Veronika Dommer