Entwicklung und Sehnsucht

Gleich einer rissigen Kruste
ist unsere Haut.
Heimat, was ist das
im Grunde geklaut.

Doch sind wir ehrlich
Leben nimmt Form –
wirkt erst im Innern
sprengt dann enorm.

Alte Schalen lösen sich ab,
Reste von Trauer fallen herab.
Gar nicht mal Neues ist im Entseh’n,
denn wir sind immernoch
wie einst, ganz kleen.

Und doch ist es, die Schale die fällt.
Heimat ist in uns, das was gefällt.
Jeder ist anders und doch sind wir EINS.

Zyklus des Lebens –
Deins und auch Meins.
Gleich ist uns allen das Leben bestellt,
wirbeln und sanft sein,
Feuer und Wasser –
nichts in der Welt treibt in’s Unendlich,
das ist ganz klar.

Andere Formen sind immer da.

Doch sind wir Stur und Star zugleich,
reiten wir einsam dem Cowboy gleich
oder dem Reiter der einst mit dem Kind
nichts mehr konnte, ganz ohne Sinn.

Und so gibt es Phasen wie jetzt –
aufsteh’n, sehen, denken und gehen –
mitten im Leben die Heimat versteh’n.

Mai/JUni 2025  V. Dommer