Archiv des Autors: Veronika Dommer

Hören und Verstehen

Mundart
Dein Snack geht mir in’s Blut.
Übersetzung tut nicht not.

Ich nehme ihn –
mit jeder Faser auf.
Er steckt in meinem Lebenslauf.

Kein Wort kommt in der Gänze ran.

Ein Phänomen –
das wirklich keiner kann.

Juni 2025 V.Dommer

Das kam mir heute in den Sinn.
Es ist doch wirklich so, dass wir mit dem Dialekt und der Mundart,
mit unserer Sprache von klein auf in Berührung kommen.
Und diese Berührung des Innersten geschieht unvermittelt,
wenn der erlebte Dialekt, die erlebte Mundart, überraschend in unser
Ohr dringt.
Und nicht nur das, es berührt unsere Seele.
Enfach mal nachdenken und wirken lassen.
Dann kann man schon mit einem kleinen Schritt Menschen verstehen.

Entwicklung und Sehnsucht

Gleich einer rissigen Kruste
ist unsere Haut.
Heimat, was ist das
im Grunde geklaut.

Doch sind wir ehrlich
Leben nimmt Form –
wirkt erst im Innern
sprengt dann enorm.

Alte Schalen lösen sich ab,
Reste von Trauer fallen herab.
Gar nicht mal Neues ist im Entseh’n,
denn wir sind immernoch
wie einst, ganz kleen.

Und doch ist es, die Schale die fällt.
Heimat ist in uns, das was gefällt.
Jeder ist anders und doch sind wir EINS.

Zyklus des Lebens –
Deins und auch Meins.
Gleich ist uns allen das Leben bestellt,
wirbeln und sanft sein,
Feuer und Wasser –
nichts in der Welt treibt in’s Unendlich,
das ist ganz klar.

Andere Formen sind immer da.

Doch sind wir Stur und Star zugleich,
reiten wir einsam dem Cowboy gleich
oder dem Reiter der einst mit dem Kind
nichts mehr konnte, ganz ohne Sinn.

Und so gibt es Phasen wie jetzt –
aufsteh’n, sehen, denken und gehen –
mitten im Leben die Heimat versteh’n.

Mai/JUni 2025  V. Dommer

					

Himmelfahrt 29. Mai 2025

Zeit bewirkt Wandel

Zeit bewirkt Wandel
ob man will oder nicht
ob man geht oder steht
ob man’s tut oder nicht
ob man schweigt oder nicht

ob man wahr spricht
oder modeliert.
Man kann sich winden,
strecken und recken –
Zeit ist immer wahr.

Zeit bewirkt Wandel so oder so.


Ob ohnmächtig oder aktiv
im Glauben oder naiv…
Wie wir ihn erleben
ob wir ihn erleben
ob wir streben oder unseren Teppich weben

Zeit ist Wandel

Nichts bleibt.
Wir gehen und kommen
wir lachen und passsen in diese Welt.
Wir sind da.

Ob jung, ob alt.

Zeit ist Wandel –
und jung wird alt…
Wie das dann wohl ist?

Der Mensch vergisst so gern…
…was an ihm nagt…
…es scheint so fern.

V.Dommer
Wir leben in einer besonderen Zeit wie schon lange nicht mehr.

Abschied von Manfred Bohle

Wenn die Noten einst verklingen
letzter Saitenstrich gespielt –
schöne Melodien singen
von dem Reichtum dieser Welt
von den Seelen der Musik
heiter, traurig und gelöst
vom geliebten Frühlingstag
und der wahren Hausmusik,

ist es plötzlich still und rar

Dieser lange Augenblick –
auszuhalten ist er kaum –
doch gemeinsam ist der Rahmen,
ist der Raum nicht ganz so leer.

Lange Zeit wird es so geh’n…
doch ihr werdet’s alle seh’n.
Dort ist schon am Horizont
ein leiser Gruß –
von oben kommt er sacht,
ein leiser Ton –
bringt Wasser zum Verdurstenden,
der Rahmen füllt sich nicht ganz aus,
doch wird’s –
und dann von Haus zu Haus
schwingt es leise, schwingt es laut-

Die Musik, sie hat sich neu getraut.

Manfred Danke!

Abschiedsgedanken, die nur ein Teil eines Lebens sind.
V. Dommer 26.05.2025

Wilhelm Busch

Wilhelm Busch
Wer sucht, findet hier Weisheiten und Humoriges ganz auf Wilhelm-Busch-Art wie die Begegnung vom Fuchs und Igel.
Diese Ausgabe ist erschienen bei:
O.W. Barth, ein Verlag der S.Fischer Verlag GmbH
es ist die 14. Auflage 2007




Noch bis zum 31.Januar 2026 findet man im Wilhelm-Busch-Museum
in Hannover eine Umfangreiche Ausstellung.

Spiegelscherben

Ausschinitte sind:
Keine Wirklichkeit.
Halbsätze:
Keine Wahrheit.

Eine Minute –
ist nicht der Tag.

Ein Lachen –
sagt nichts über den Menschen…
Eine Träne kann nicht Lügen?

Ein Auge –
zeugt nichts über das Sehen.
Ein Arm,
ist der Teil eines Menschen.
Was sagt ein Arm
über den Menschen aus?

Licht erzeugt
immer Schatten.
Leben –
ist immer auch
Tod.
Freude,
können wir ohne Trauer
nicht differenzieren.

Gedanken aus dem Jahr 2022.
Der Mensch sieht immer, wirklich immer nur Ausschnitte
und nicht gleichzeitig die ganze Welt. Eine Sekunde ist hier
und dort ein ganz anderes Bild, eine andere Emotion…

Wir sind Menschen, fehlbar und klein, auch, wenn es
Menschen gibt, die das ganz anders sehen und entsprechend
denken und handeln.

Das Universum, nicht einmal die Erde, nicht einmal ein Land,
nicht einmal sein Haus, kann ein Mensch in einem Augenblick
in Gänze und somit gleichzeitg sehen und beurteilen.

Wir Menschen haben immer dunkle Flecken, wir sind –
der Mensch ist, in KEINER WEISE ALLMÄCHTIG!

März 2023 Veronika Dommer

Tagesgedicht: Angst

Angst macht eng –

lässt Worte verstummen
im Mund und im Kopf –
lässt Menschen verrohen –
ein alter Zopf.

Zwängt Freude und Spiel,
stellt Gatter auf –
der Mensch lässt es zu,
der Welten Lauf –

Weil Angst regiert und
Angst macht eng –

und sperrt die Gefühle
der Menschen ein –
bis Wut explodiert –
– dann –
– ja dann –
möcht‘ ich nicht mehr Sein!


März 2023

Tagesgedanken 06. 12. 2022

Alter – mit einem lachenden und weinenden Auge

Was bedeutet es?
Alte sagen, die sind noch viel zu jung!
Junge sagen, oh Gott, die Alten!

Wir leben alle und werden mit jeder Minute älter.
Mit jedem Schritt beweglicher und jedem Gespräch klarer.
Mit Klarheit und Offenheit werden wir verbundener.

Altern heißt: Sich entwickeln. Eine frohe und zuversichtliche
Aussicht. 🙂

Gleichzeitig bedeutet es Abnhame von Lebenszeit! Für jeden!

Was also ist Altern?
Was ist Altern für junge Menschen und was für alte?

Wie schauen wir aufeinander?

Nehmen wir ein Taxameter und berechnen wir unsere
Wirtschaftlichkeit?

In allen Schichten finden wir immer, auch jetzt, Polypen, das
lässt sich nicht ausschließen.

Die entscheidende Frage ist: Woran wollen wir unser Leben
ausrichten?

Wir brauchen uns!

Veronika Dommer

Tagesgedicht 22.11.2022

Eiskalte Boten

Kein Blatt mehr –
nur die Eiche, hält noch fest –
was lange schon bestimmt.

Sie klammern noch?
Ganz braun und ohne Saft.
Was ist der Leim?
Wo ist die Kraft –
und wo des Haltens Sinn?

und was Natur vollbringt

Der Mensch schaut hin,
er weiß sehr viel –
doch ist verborgen dieses Spiel –
im Saft – des Baumes tiefsten Grund.

Natur halt – der ewige Verbund.

Veronika Dommer November 2022