Schlagwort-Archive: Lebenswege

Hören und Verstehen

Mundart
Dein Snack geht mir in’s Blut.
Übersetzung tut nicht not.

Ich nehme ihn –
mit jeder Faser auf.
Er steckt in meinem Lebenslauf.

Kein Wort kommt in der Gänze ran.

Ein Phänomen –
das wirklich keiner kann.

Juni 2025 V.Dommer

Das kam mir heute in den Sinn.
Es ist doch wirklich so, dass wir mit dem Dialekt und der Mundart,
mit unserer Sprache von klein auf in Berührung kommen.
Und diese Berührung des Innersten geschieht unvermittelt,
wenn der erlebte Dialekt, die erlebte Mundart, überraschend in unser
Ohr dringt.
Und nicht nur das, es berührt unsere Seele.
Enfach mal nachdenken und wirken lassen.
Dann kann man schon mit einem kleinen Schritt Menschen verstehen.

Entwicklung und Sehnsucht

Gleich einer rissigen Kruste
ist unsere Haut.
Heimat, was ist das
im Grunde geklaut.

Doch sind wir ehrlich
Leben nimmt Form –
wirkt erst im Innern
sprengt dann enorm.

Alte Schalen lösen sich ab,
Reste von Trauer fallen herab.
Gar nicht mal Neues ist im Entseh’n,
denn wir sind immernoch
wie einst, ganz kleen.

Und doch ist es, die Schale die fällt.
Heimat ist in uns, das was gefällt.
Jeder ist anders und doch sind wir EINS.

Zyklus des Lebens –
Deins und auch Meins.
Gleich ist uns allen das Leben bestellt,
wirbeln und sanft sein,
Feuer und Wasser –
nichts in der Welt treibt in’s Unendlich,
das ist ganz klar.

Andere Formen sind immer da.

Doch sind wir Stur und Star zugleich,
reiten wir einsam dem Cowboy gleich
oder dem Reiter der einst mit dem Kind
nichts mehr konnte, ganz ohne Sinn.

Und so gibt es Phasen wie jetzt –
aufsteh’n, sehen, denken und gehen –
mitten im Leben die Heimat versteh’n.

Mai/JUni 2025  V. Dommer

					

Tagesgedicht: Angst

Angst macht eng –

lässt Worte verstummen
im Mund und im Kopf –
lässt Menschen verrohen –
ein alter Zopf.

Zwängt Freude und Spiel,
stellt Gatter auf –
der Mensch lässt es zu,
der Welten Lauf –

Weil Angst regiert und
Angst macht eng –

und sperrt die Gefühle
der Menschen ein –
bis Wut explodiert –
– dann –
– ja dann –
möcht‘ ich nicht mehr Sein!


März 2023

Tagesgedanken 06. 12. 2022

Alter – mit einem lachenden und weinenden Auge

Was bedeutet es?
Alte sagen, die sind noch viel zu jung!
Junge sagen, oh Gott, die Alten!

Wir leben alle und werden mit jeder Minute älter.
Mit jedem Schritt beweglicher und jedem Gespräch klarer.
Mit Klarheit und Offenheit werden wir verbundener.

Altern heißt: Sich entwickeln. Eine frohe und zuversichtliche
Aussicht. 🙂

Gleichzeitig bedeutet es Abnhame von Lebenszeit! Für jeden!

Was also ist Altern?
Was ist Altern für junge Menschen und was für alte?

Wie schauen wir aufeinander?

Nehmen wir ein Taxameter und berechnen wir unsere
Wirtschaftlichkeit?

In allen Schichten finden wir immer, auch jetzt, Polypen, das
lässt sich nicht ausschließen.

Die entscheidende Frage ist: Woran wollen wir unser Leben
ausrichten?

Wir brauchen uns!

Veronika Dommer

Tagesgedicht 01. Juli 2022

Wo war mein Weg
auf all‘ den Wegen
in all‘ der Weite
in all‘ der Zeit
Tag für Tag.

Wie hatte ich Mut! –
und fragte nicht –
ging einfach –
Bauchklug
voran.

Es war Vertrauen –
und war stets da.

Ich fragte nicht.
Ich ging einfach –
Bauchklug
voran.

Diese Gedanken widme ich Angelika
und den Menschen, die Fragen stellen.

Knoten-Tage

Schicksale
Ereignisse
Freude und Leid
hoffen und verzweifeln
Glaube und der Verlust desselben?

Verantwortung
Überdruck
Verdichtung von Arbeit und Zeit

Entscheidungen
- große und kleine

Spannung und Entspannung

treffen sich -
--- in einer Sekunde ---
--- in einem Menschen ---

und wollen -
gut und weise bewältigt werden!!!

Was kann ein Mensch?
Wie mit all' dem umgehen?

Wir brauchen einen anderen Umgang.


Veronika Dommer
Januar 2020

Der Weg

Den Weg nicht ausgesucht -
er fiel nicht in den Schoß,
war einfach da -
wo doch so mancher -
gangbar war.
War er es, der sich bot -
als nicht der leichte,
doch an Erfahrung reiche -
das weiß ich heut.

Nicht ausgesucht
das Elternhaus -
und war doch dort im Schoß.
So wurd' ich, was mir angetan
und doch nicht ohne Los.

Kein Überflieger, kein Gestell,
kein fester Startblock gar -
und doch -
war manches wie ein Lied,
ganz einfach wunderbar...

Auch so wurd' ich ein Mensch
wie viele auf der Welt...
Ich fiel oft hin,
stand wieder auf...
Die Welt wird noch bestellt...

Veronika Dommer - Advent 2019

Schicksal-s-Schläge

wenn etwas geschieht, 
halten wir inne -
wir trauern -
wir wachen -
und sagen auch NEIN,
der Weg muss ab jetzt ein anderer sein

doch geht sie dahin,
die Zeit des Lebens ...
und wieder ein ZEICHEN

kurzes HALTEN -

doch wieder vergebens!

wir bleiben die ALTEN,
die TRAUERN und MACHEN,
die LEIDEN und FLEH'N -
-
doch nicht viel mehr
-
kein echtes VERSTEHN!
Veronika Dommer im August 2019