Das Schenken ist gar nicht so einfach. Dem Beschenkten möchte man gerecht werden. Man kann auf so vielfältige Weise schenken. Als Kind , als Freund, Freundin, als Mutter, Vater, als Frau oder Mann – jeder möchte dem Beschenkten danken, ihm eine Freude machen.
Auf der einen Seite kann man Geschenke kaufen, man kann sie basteln – Jedoch ist fast immer Geld erforderlich. Das Portemonaie ist unterschiedlich gefüllt. In unserer Gesellschaft leben Menschen, die arm sind, gerne etwas geben möchten, und ganz und gar nicht wissen, wie sie das anstellen sollen.
Gerade in Familien mit Kindern, haben es Eltern, die über ein schmales Einkommen verfügen, nicht leicht. Auch Familien, die auf Unterstützung durch den Staat angewiesen sind, wollen zu Weihnachten das Haus mit Freude und Wärme füllen.
Gerade Kinder schauen auf die Geschenke der anderen. Und es kann das Herz einer Mutter, oder das eines Vater abschnüren, wenn er die Wünsche ihrer, seiner Kinder nicht erfüllen kann.
Es gibt zum Heiligen Abend z. B. in Berlin eine Große Bescherung für Wohnungslose und arme Menschen. Sie können für eine kurze Zeit das Gefühl der Weihnacht erleben.
Es ist immer nur ein ganz ganz kleiner Lichtstrahl in Dunkel des Lebens. Viele gehen danach ihren Weg weiter und wer kann sagen, was sie danach empfinden? Mit Alkohl lässt sich vieles vergessen machen…. Wobei nicht alle, die auf der Straße leben, dem Alkohl fröhnen.
Allumfassend kann man über dieses Thema nicht denken und schreiben. Nur wach rufen, aufmerksam machen, diesen oder jenen, diese oder jene mit anderen Augen, von einer anderen Position heraus, anzuschauen.
Zum Fest ist für mich immer noch das schönste und tiefgreifenste Gedicht, das von Joachim Ringelnatz. Er lebte von 1839 bis 1934:
Schenken
Schenke groß oder klein,
aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
die Gaben wiegen,
sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei,
schenke dabei
was in dir wohnt
an Meinung, Geschmack und Humor,
so dass die eigene Freude zuvor
dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List,
sei eingedenk,
dass dein Geschenk
du selber bist.