Eine schöne Bescherung wurde den Kindern des evangelischen Kindergartens in Ihrhove bereitet.
die Leiterin der Gemeindebücherei Westoverledingens – Dipl.-Bibliothekarin Karin Dädelow
Morgen Kinder, wird’s was geben
Aus dem Logbuch vor Weihnachten
von: Susanne Kilian
Ernst Kaufmann Verlag; 1973
… Logbuch: 7. Dezember
Gestern Nacht bin ich aufgewacht, weil’s so hell im Zimmer war. „Schnee!“ dachte ich sofort und bin ans Fenster gerast. Von wegen. Der doofe Mond schien still und schrecklich hell vor sich hin. Aber kein Fitzel Schnee. Wann schneit’s denn nun endlich, endlich mal? Irgendwie riecht’s aber draußen nach Schnee, finde ich. Mama sagt, es ist zu kalt, um zu schneien. Das versteh‘ ich nicht.
Der Peter war heute früh ganz geknickt. Als wir in die Schule gingen, hab‘ ich kein Wort mit ihm geredet. Ich hab‘ so getan, als wäre er gar nicht da.
Wir machen in der Schule ein Weihnachtsspiel. Und erst sollte ich den Josef machen, aber jetzt macht ihn der Karl-Heinz, weil er die Größte von der Klasse ist. Die Maria macht die Hildegard, weil sie lange blonde Locken hat. Für’s Christkind nehmen wir eine Baby-Puppe. Ja, und der Thomas, der Peter und ich, wir machen die Hirten. Da musste ich schon wieder anfangen, mit dem Peter zu reden.
Ich dachte wirklich, er kann nie, nie mehr mein Freund sein. Aber als wir nach Hause gingen, hat er mir erzählt, dass ein Vater zu ihm gesagt hat, gestern, bevor sie zu uns koch kamen: „Also wenn du oben bei der Ackermanns wegen dem Nikolaus ein krummes Ding machst, dann raucht’s. Dann kriegst du ’ne Riesentracht!“ Eine T r a c h t ist: einfach übers Knie gelegt und verdroschen, eine R i e s e n t r a c h t ist: übers Knie gelegt und mit dem Kochlöffel verdroschen – bei Peters Eltern. Da hat mir der Peter leid getan. Für seine Eltern kann man nicht.
Da bin ich ja richtig froh, dass Papa oder Mama mir manchmal nur eine runterhaun. Irgenwie kann ich das vom Peter jetzt verstehn, dass er Angst hatte. Aber er hätte wirklich nachher nicht zu grinsen brauchen. Vergessen. Wir sind wieder Freunde. Nur, eins glaub‘ ich ihm nicht mehr – einen Schwur!
Was können wir nach diesem Bericht noch wünschen? … schwurfeste Freunde allemal und weiter einen schönen Adventstag.