Die Rauhnächte stehen uns ins Haus. Die Rauhnächte werden einmal in der Zeit von der Thomasnacht (21.12.), der längsten Nacht (Wintersonnenwende) bis Neujahr (01.01.) bemessen oder vom Heiligen Abend bis zum 06.01. Es gibt viele Bräuche und Mythen für diese Zeit. Wir wollen hier einen kleinen Punkt setzen, denn wer sich für dieses Thema interessiert, der findet dafür viele Quellen.
Das kleine Bild zeigt die ev. ref. Kirche Ihrenerfeld. Sie ist hell erleuchtet und ist in dieser dunklen Zeit ein Ort der Zuversicht. Im Haus probt der Posaunenchor für das Hohe Fest und im Gemeindehaus wird etwas vorbereitet. Auch hier sind alle Fenster hell erleuchtet. Der große Adventskranz strahlt durch die Nacht.
Die meisten Menschen bereiten sich vor und sind total gespannt, auf das immer wieder kehrende Fest der Weihnacht. Es ist eine Freude. Und es wäre schön, wenn es noch mehr Menschen gibt, die sich daran erfreuen können. …
Der Stern
Hätt einer auch fast mehr Verstand
Als wie die drei Weisen aus Morgenland
Und ließe sich dünken, er wär wohl nie
Dem Sternlein nachgereist wie sie;
Dennoch, wenn man das Weihnachtsfest
Seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
Fällt auch auf sein verständig Gesicht,
Er mag es merken oder nicht,
Ein freundlicher Strahl
Des Wundersternes von dazumal.
Wilhelm Busch (1832 – 1908)
Morgen Kinder, wird’s was geben
Aus dem Logbuch vor Weihnachten
von: Susanne Kilian
Ernst Kaufmann Verlag; 1973
… aus dem Logbuch: 22. Dezember:
Der Sturm ist vorbei. Und guck mal an, die Wäsche hing noch auf dem Speicher. Ich hab’s doch gewusst.
Heute war’s schon um viertel nach vier dunkel. Ich glaube, heute ist der kürzeste Tag und die längste Nacht. Oder war das gestern? Die riesigen grauen Wolken draußen sehn verdächtig nach Schnee aus. Sagt Papa auch.
Wir haben endlich Weihnachtsferien gekriegt. Da war in der Schule nicht mehr viel los. ‚Ne Geschichte haben wir vorgelesen gekriegt. Und die war bestimmt erfunden und nicht wahr.
Also, da hat ein Junge sich in der Kirche die Krippe angeguckt. Dabei hat er gesehn, dass das Gips-Jesuskind nackt war. Er ist nach hause gesaust und hat aus dem besten Kleid seiner Mutter, ihrem Samtagabendkleid, unten am Rock ein Stück raus geschnitten. Dann ist er in die Kirche zurückgesaust und hat das Stoffstückchen dem Gipskind in der Krippe übergedeckt. Seine Mutter hat einfach ihr Kleid dann kürzer gemacht. Und sie hat sich darüber gefreut, dass ihr Junge sowas gemacht hat. Also wirklich, wenn ich das an Mamas Abendkleid machen würde! Die würde sich gar nicht freuen. Die würde mir eine knallen und fürchterlich schimpfen.