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Dünen-Gedanken

In den Dünen sitzend
Blick auf’s weite Meer
Wind ist kräftig
spür‘ ich Frische
Wellenkraft leckt sehr
an dem Strand –
der Erde ist
flüchtig wie die Zeit
zieht das Wasser
Korn um Korn –

Mensch in dieser Zeit
flüchtet oft sich ?
in den Tag
weg –
von Einsamkeit –
weg –
von Nähe zu sich selbt –
Rollen steh’n bereit…

Veronika Dommer Februar 2019

DAUERREGEN

Wasch ab!
den Schmutz

von Vaters Händen –
– die meinen Körper –

degradiert –

die meine Seele

endlos schänden –

Wasch ab!
die Not

LEG FREI –
DES LEBENS SCHÖNHEIT – GANZ



scheinriesengleich

Das Leben
kam anders als geplant –
gelebt im sich’ren Hafen –

– scheinbar –

gesehen die Welt –
doch abgeschirmt
– glaubend – die bessere Welt.
Nichts anderes erfahren
als „Sicherheit“ –
kam Sturm über uns,
riss uns und wühlte

der Hafen nichts –
nur scheinriesengleich –

So stürmte das Leben
plötzlich herein …

Veronika Dommer 2019

Wie wollen wir leben?

Einst saß ich an einem umringten Platz, und sah eine sehr alte Frau gehen. Sie war gebeugt, abgemagert, hatte dünne Beinchen in großen Schuhen. Die alte zog eine kleine Einkaufstasche hinter sich her. Die Tasche schien noch leer zu sein.
Die alte Frau ging sehr langsam und mir schien, ihre Kraft würde später für eine gefüllte Einkaufstasche nicht reichen.
Ich war Gast an diesem Ort, kannte mich nicht aus. Jetzt stelle ich mir die Frage, ob ich diese Frau auch so hätte ziehen lassen, wenn ich an diesem Ort gewohnt hätte?
Wenn ich sie gekannt hätte – gewiß nicht, aber als unbekannte, wahrscheinlich doch.
Diese Begegnung liegt schon mehrere Jahre zurück. Aber die alte Frau, ist tief in meine Seele gelaufen
Und Trauer überkommt mich. Pflegenotstand, Umgang mit Menschen. Muss denn wirklich alles mit Geld aufgerechnet werden. Können wir Menschen nicht anders miteinander umgehen!

Ja, wir können! Wir können anders miteinander umgehen. Wohlwollend, helfend, freundlich, lachend, …
Aber die Frage ist, ob wir es wollen!

Wann beginnt
ABSCHIED
vom
LEBEN
mit all‘ seinem
STREBEN
und allem
SEIN
mit all‘ seiner
FREUDE
und
HOFFNUNG
darauf –
ein
MENSCH
unter
MENSCHEN
zu sein.

Wann bröckeln
die ersten KRÜMEL
und fragen nach deinem SINN.

ES darf, soll und wird menschlich sein!





APPELL an die Vernunft

Wir gehen das Leben tagelang
missachten die müden Glieder
wir packen und tragen –
ziehen blank
und liegen am Abend nieder

doch STOPP,
das Schicksal ist anders gedacht
Leben ist leben –
mit bedacht
halt‘ ein und heil‘ dich
leg ab deine Gier
leg ab deine Messe
geh‘ in dich
und frier‘ –
nicht länger –
nach Leben,
in Frohsinn und Freud

sei einfach DU selber
mit weniger Neid
sei einfach im Handeln
nach dem, was DU fühlst
plazier‘ dich doch neu
– erkenn‘ deine BASIS
trenn‘ Weizen und Spreu.

ABLÖSUNG

ALTES
liebevoll verpackt
in Würde abgehakt
lässt jetzt
das Jahr zurück.

ERFAHRUNG
prägte jeden Tag
Begegnungen gelebt
und nicht nur
schnell tangiert

DAS ALTE
blüht im Wurzelstock
und treibt
wohin du strebst

Es hält bereit
das NEUE JAHR
es ist
DEIN LEBENSWEG

Veronika Dommer / Dezember 2018